Wincent Weiss
„Ich habe das Gefühl, dass dieses Album für mich wie ein Tagebuch ist“ Wie geht man damit um, wenn 24 Stunden nicht, wie so oft in den letzten Jahren, eigentlich viel zu kurz sind. Sich auf einmal ziehen, wie zäher Kaugummi? Wenn man sich nicht ablenken kann, oft mit sich alleine ist? Wie kanalisiert man als Energiebündel, das die letzten drei Jahre fast ausschließlich mit Vollgas auf der Überholspur unterwegs war, den Zustand, auf einmal nahezu komplett ausgebremst zu sein? Wie geht man damit um? Über 25 Shows, die für 2020 geplant waren, absagen zu müssen. Mit allen damit zusammenhängenden Konsequenzen für die gesamte Crew und einen selbst. Auf das „Bad in der Menge“, den direkten, so geliebten Kontakt zu den Fans verzichten zu müssen. Euphorie und Glücksmomente nicht teilen zu können. Fühlbar im Kreis der KonzertbesucherInnen, zählbar in über zwei Millionen monatliche Hörer bei Spotify, über 666.000 Follower bei Instagram. In 600 Millionen Audio-Streams, über 75 Millionen Video-Views und 250.000 Abonnenten des eigenen YouTube Kanals. Top-10 Platzierungen und zigtausend Plays in den Radio-Airplay-Charts, Top-3 Platzierungen in den offiziellen Verkaufscharts. Greifbar in vielen Platin- und Gold-Auszeichnungen für die letzten Singles und Alben. In Form von Awards, wie dem ECHO, einem MTV Music Award, einem Radio Regenbogen Award, der „Goldenen Henne“, dem Audi Generation Award und gleich zweifach mit dem Bayerischen Musiklöwen. Innerhalb kürzester Zeit von einem Anfang 20jährigen jungen Mann voller Träume zu einem der erfolgreichsten und begehrtesten Künstler in der deutschen Musiklandschaft aufgestiegen. Wie geht man auch damit um? Seit über einem Jahr ist gefühlt irgendwie nichts mehr, wie es war. Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt, hat eine neue Taktung erfahren. Hat Herausforderungen mit sich gebracht, die wir so bisher nicht kannten. Vor allem emotional. Nähe wurde zur Gefahr, Vertrauen wurde zu Angst, Leichtigkeit zu Schwermut. Wohin mit all den Gedanken und Gefühlen, wo das „Teilen“ gerade so schwer ist. Man sich nicht ablenken kann, weil das eigene Hamsterrad stillsteht. Wenn „Social Distancing“ mit der Zeit nicht selten schleichend in „Emotional Distancing“ übergeht. Wincent Weiss hat sich auf den Prüfstand gestellt. Hat reflektiert, seinen Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen den Raum gegeben, den sie lange Zeit nicht hatten. Sich auseinandergesetzt. Mit sich selbst und der Welt um ihn herum. Und daraus Musik gemacht. 15 neue Songs. 15 intime Einblicke in Stimmungen, Themen und letztendlich Seelenzustände. Laut, leise, traurig, glücklich. So offen und ehrlich, wie noch nie, so eindringlich und musikalisch vielfältig, wie noch nie. „Vielleicht Irgendwann“ heißt das neue Album. Es erscheint im Mai. Wenn wir hoffentlich alle schon wieder auf dem Weg in eine unbeschwertere Zukunft sind, wieder Wärme spüren, Hoffnung und das Gefühl von Freiheit. Songs wie „Wer wenn nicht wir“ oder „Die guten Zeiten“ (zusammen mit seinem Freund Johannes Oerding, mit dem er letztes Jahr im Sommer auf einem improvisierten Road-Trip entlang der französischen Atlantikküste per Wohnmobil Corona aus dem Weg fuhr) atmen diese Zuversicht. Erinnern daran und fordern dazu auf, die schönen und wertvollen Momente im Augenblick, im Hier und Jetzt wertzuschätzen und zu genießen. Die Nähe und Verbundenheit mit anderen. Pure Energie und Lebensfreude! Auf der anderen Seite Songs wie „Was habt ihr gedacht“ oder „Wie es mal war“. Bereits Anfang des Jahres veröffentlicht. Die ganz ehrlich zeigen, dass Scheinwerferlicht auch lange Schatten wirft, die sich mitunter schwer auf das eigene Gemüt legen. Erdrückende Aufmerksamkeit, beklemmende Einsamkeit. Der Verlust von Leichtigkeit, das Infrage stellen von Beziehungen und eigener Beziehungsfähigkeit. Themen, die an einigen Stellen, in einigen Songs des Albums einen eindringlichen Widerhall finden. Wirklich tief unter die Haut gehen. Ans Eingemachte. Wo klar wird, dass es auf essentielle Fragen keine einfachen Antworten geben kann, dass „Musik“ als Therapie an manchen Stellen bei verletzten Seelen nicht ausreicht. Das letzte Jahr hat unsere Gefühle intensiviert. Wie unter einem Brennglas fokussiert. Es war schwer, sich dem nicht zu stellen, denn die ablenkende Geschäftigkeit fehlte als Versteck. Umso mehr Respekt gebührt Wincent Weiss dafür, sich seinen persönlichen Fragen gestellt zu haben, die über eine lange Zeit auf Antworten gewartet haben: Was ist in den letzten Jahren auf der Stecke geblieben? Wie habe ich mich verändert? Habe ich mich selber irgendwo verloren, warum berührt mich kaum noch etwas? Wie gehe ich mit Freunden und Familie um? Wie mit der Liebe, wenn sie meinen Weg kreuzt? Wer will ich sein, was ist mir wichtig? Fragen, die vielleicht auch noch auf längere Zeit unbeantwortet bleiben werden. Aber bei Wincent Weiss zumindest nochmal nachdrücklich gestellt sind. Die Songs des neuen Albums sind insofern ein intensives Plädoyer dafür, dass „Vielleicht Irgendwann“ nicht Stillstand oder Resignation bedeuten, sondern Zuversicht und Motivation. Ein ermutigendes Gefühl! „Vielleicht Irgendwann“ erscheint am 07. MaiNeues
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